Sondermessnetz Apfelstädt |
Sondermessnetz Apfelstädt |
Die Apfelstädt entspringt im Thüringer Wald südwestlich der Gemeinde Tambach-Dietharz. Von dort fließt sie in nordöstlicher Richtung und mündet nach ca. 35 km bei der Marienthalbrücke in die Gera. Auf ihrem Weg durchfließt die Apfelstädt die Talsperre Tambach-Dietharz. Bedeutende Zuflüsse erhält die Apfelstädt durch das Schmalwasser und die Ohra, die ebenfalls beide Talsperren in ihrem Oberlauf besitzen, sowie durch die Rot im Unterlauf.
In der Gemeinde Georgenthal wird am Teiler Georgenthal ein Teil des Wassers der Apfelstädt in den Flößgraben abgeschlagen, der dann über den Leinakanal nach Gotha geleitet wird.
Auf ihrem weiteren Weg durchfließt die Apfelstädt, kurz nach der Einmündung der Ohra, den Standortübungsplatz Ohrdruf. Dort treten zahlreiche natürlich Flussschwinden auf, da dort der verkarstete Muschelkalk oberflächennah ansteht. In der Vergangenheit wurde hier regelmäßig das komplette, zeitweise Trockenfallen der Apfelstädt während trockener Sommer beobachtet.
Das Flussgebiet der Apfelstädt zwischen den Gemeinden Wechmar und Wandersleben ist als Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiet 55) ausgewiesen.
Durch die Talsperren im Oberlauf und den Abschlag in den Flößgraben ist die Apfelstädt deutlich anthropogen beeinflusst. Die Talsperre Ohra wird aktiv für die Trinkwasserbereitstellung genutzt, die Talsperren Schmalwasser und Tambach-Dietharz aktuell nicht oder nur in geringem Umfang. Sie werden allerdings als Reserven in Bereitschaft gehalten.
Für die Nebennutzung des Wassers der TS Schmalwasser wurde im Jahre 2020 die Westringkaskade in Betrieb genommen, in der Wasser im natürlichen Gefälle bis nach Erfurt geleitet wird um dort Strom zu erzeugen.
Die Betriebsaufnahme der Westringkaskade fiel in die sehr trockenen Jahre 2018 bis 2020, die in Gesamtthüringen durch sehr geringe Wassermengen in den Fließgewässern gekennzeichnet waren. Auch in der Apfelstädt wurden in dieser Zeit sehr geringe Wassermengen und ein zeitweises Trockenfallen beobachtet.
Um derartigen Stresssituation in Zukunft besser begegnen zu können, wurde eine modifizierte Speicherbewirtschaftung der Talsperren Tambach-Dietharz und Schmalwasser mit dem Ziel der Apfelstädt während Niedrigwasserzeiten mehr Wasser zur Verfügung zu stellen entwickelt. Diese modifizierte Speicherbewirtschaftung wird derzeit in einem fünfjährigen Probezeitraum getestet und entsprechend der gewonnen Erkenntnisse nachjustiert. Für die Umsetzung und Beobachtung des Probezeitraums wurde eine dreiseitige Vereinbarung zwischen der Thüringer Fernwasserversorgung (TFW), dem Landkreis Gotha sowie dem Freistaat Thüringen, vertreten durch das Thüringer Landesamt für Umwelt Bergbau und Naturschutz (TLUBN) geschlossen.
Die Aufgabe des TLUBN besteht in der fachlichen Begleitung des Probebetriebs und der Einrichtung eines begleitenden Monitorings zur Beobachtung und Analyse der Auswirkungen auf die Wassermenge und Wassergüte in der Apfelstädt, die mengen- und gütemäßige Beschaffenheit des Grundwassers. Die Messeinrichtungen und Daten dieses Monitorings sind auf dieser Webseite dargestellt.
Für die Oberflächenwassermesstellen Ingersleben und Georgenthal wird zusätzlich zum aktuellen Wasserstand der aktuelle Wert des Durchfluss in m³/s im Informationsfenster eingeblendet. Da für die dazwischenliegenden fünf Oberflächenwassermessstellen keine Wasserstands-Abfluss-Beziehung verfügbar ist, wird dort nur der Wasserstand dargestellt.
Hinweis: Die Grundwassermesstellen besitzen je nach Ausstattung der Datenübertragung unterschiedliche Aktualisierungsintervalle. Auf der Internetseite wird immer
die beim TLUBN vorliegende aktuellste Sicht dargestellt.
Bei Bedarf können die hier dargestellten Daten kostenfrei in digitaler Form bereitgestellt werden. Bei Interesse senden Sie bitte eine E-Mail an poststelle(at)tlubn.thueringen.de
in der Sie Ihr Anliegen beschreiben.
© Sondermessnetz Apfelstädt, 2023
Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
hnz@tlubn.thueringen.de